Ich kann nur allen danken, die zu diesem einmaligen Abend beitrugen 
und bin mir sicher, dass jeder etwas für sich mitnehmen konnte. 
Bin ganz euphorisch. Es war mir eine riesige Freude mit Euch allen. 
Danke. Von Herzen. Wir sehen uns alle zu Salon #2 wieder...

Unser Winterheft erzählt von den Dingen: ein verlorener Zehner, eine Villa mit 10 Zimmern, Autogrammkarten und Geldgeschenke, die keiner annimmt. Mit dem Literaturwissenschaftler Joseph Vogl haben wir über die Gesellschaft als Wunschmaschine gesprochen und mit dem Benediktinerpater Anselm Grün über das Leben ohne eigenen Besitz. Herausgekommen ist ein Heft, das auf jeder Seite den Luxus des Lesens feiert.

sie durchflutet

meine träume

eine herde

von kohlweißlingen

leichter als luft

sie sagt:

du tust mir weh

wenn du mich anfasst

sie sagt:

tu mir weh!

es tut mehr weh

wenn du mich nicht anfasst

tropfen auf den tragflächen

kleine systeme

emotional security

ein kältefang sagt sie:

die kälte

mit der du frierst

die vergeudung der gesten

bewilligt mich

der himmel in luft aufgelöst:

durch die orte wuchert unser wind

begräbt menschenleere

unter sich

Sehr geehrte Frau Deutschkron,

anbei das Büchlein, in welchem

ein zarter Überblick über die

Erzählung gegeben ist, an der ich

arbeite; für diese Version hier lasse

ich Sie die Geschichte quasi erzählen,

es wird Worte, Formulierungen geben,

die Ihnen als „in den Mund gelegt“

vorkommen mögen, aber ich denke

bei Geschichte und Geschichten, die

erzählt werden, gibt es immer neue

Einsichten und andere Absichten, für

mich als junger Mensch liegt das Faszinosum

auf der >Bedingungslosigkeit<, ich sehe

in ihr die einzige, umsetzbare und reinste

Form der Liebe. Daher möchte ich

von Otto und Alice in diesem Text, der

Ihnen jetzt vorliegt, auch derart geschrieben

wissen. Ich hoffe Sie verstehen meine

Motivation, meine Interpretation und

meine Wortwahl. Ich möchte es niemandem

recht machen müssen, ich möchte meine

Wahrnehmung der Quellen teilen.

Die bloße Betrachtung der Quellen

hätte mir das Weiteratmen gefesselt.

Auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen,

herzlichst, Ihr Marc Oliver Rühle.

„Ich weiß nicht was ich besitze, ich weiß nicht mal was ich bin“

         Es sind mindestens 35° Grad Celsius im Schatten. Eine trockene Hitze steht ohne Windzug in den Straßen. Das Licht ist gleißend und blendet aus allen Richtungen. Über den pastellfarbenen Fassaden ist ein wolkenloser Himmel. Die Fensterläden der umliegenden Häuser sind geschlossen. Manchmal hört man die Palmenwedel rascheln. Ansonsten ist es fast sterbensstill. Mittagszeit, Siesta-Zeit. Sven trägt eine verschlissene, abgeschnittene Jeans und ein geblichenes, einfarbiges Shirt. Und seinen Rucksack. Wie immer. Darin ist alles enthalten, was er noch besitzt. […]  Meine komplette Reportage über einen Obdachlosen und Aussteiger könnt ihr in der neuen Ausgabe der FROH! weiterlesen. Sie gibt es überall hier…